Mittwoch, 2. Juli, 20 Uhr:
Beginn
20 Uhr
Veranstaltungsort
Klosterkirche Warendorf, Klosterstraße 30, 48231 Warendorf
Eintritt
27 €, ermässigt 22 €
Künstler:innen
Lea Maria Löffler – Harfe
Julia Smirnova – Violine
Konstantin Manaev – Violoncello
Programm
Bernhard Romberg (1767–1841):
Divertimento über westfälische Lieder Op. 65
(Version für Harfe und Violoncello)
Mikhail Iwanowitsch Glinka (1804-1857):
Drei russische Lieder für Violine, Violoncello und Harfe
Andreas Romberg (1767-1821):
Duo für Violine und Violoncello Nr. 1, Op. 2
Allegro
Andante con Variatione
Johanna Doderer (1969*):
Sandberg Variationen für Violine solo (2024)
Gabriel Fauré (1845-1924):
Impromtu Op. 86, für Harfe solo
Henriette Renié (1875-1956):
Trio für Violine, Violoncello und Harfe (1901)
Allegro risoluto
Das Programm dieses Konzerts spannt einen Bogen von der musikalischen Tradition der Brüder Romberg über russische Volksweisen bis hin zu impressionistischen und zeitgenössischen Klangwelten. Die besondere Besetzung mit Harfe verleiht dem Abend eine farbenreiche und transparente Klangpoesie.
Den Auftakt bildet Bernhard Rombergs Divertimento über westfälische Lieder, Op. 65, das in einer Bearbeitung für Harfe und Violoncello erklingt. Hier treffen volkstümliche Melodien Westfalens auf Rombergs elegante kompositorische Handschrift. Die Harfe bringt eine schwebende Leichtigkeit in die klanglichen Strukturen und hebt die feinen Nuancen der Bearbeitung hervor.
Mit Mikhail Glinkas Drei russischen Liedern für Violine, Violoncello und Harfe steht anschließend ein Werk auf dem Programm, das tief in der russischen Volksmusiktradition verwurzelt ist. Die melodische Expressivität dieser Lieder entfaltet sich in farbenreichen Dialogen zwischen den Instrumenten und zeugt von Glinkas Gespür für klangliche Balance und emotionale Tiefe.
In Andreas Rombergs Duo für Violine und Violoncello Nr. 1, Op. 2 zeigt sich die klassische Kammermusiktradition in ihrer klaren Struktur und ihrem spielerischen Konversationsstil. Der zweite Satz, ein Andante mit Variationen, besticht durch seinen melodischen Einfallsreichtum und die feinsinnige Balance zwischen Virtuosität und kantabler Eleganz.
Ein besonderes Highlight des Abends ist die Uraufführung von Johanna Doderers „Sandberg Variationen“ für Violine solo (2024). Als diesjährige Komponistin in Residenz bringt Doderer mit ihrem neuen Werk eine zeitgenössische Perspektive in das Programm und eröffnet eine spannende Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Gabriel Faurés Impromptu Op. 86 für Harfe solo lässt die impressionistische Klangwelt des französischen Komponisten auf eindrucksvolle Weise erstrahlen. Mit seinen fließenden Arpeggien und der raffinierten harmonischen Sprache verlangt das Werk höchste Virtuosität und unterstreicht zugleich die lyrische Seite des Instruments.
Den Abschluss bildet Henriette Reniés Trio für Violine, Violoncello und Harfe (1901). Die französische Komponistin, eine der bedeutendsten Harfenistinnen ihrer Zeit, verleiht der Harfe in diesem Meisterwerk der Spätromantik eine gleichberechtigte Rolle neben den Streichinstrumenten. Mit expressiven Linien, farbenreichen Klangflächen und virtuosen Passagen fasziniert das Werk durch seine dramatische Intensität und seine feine kammermusikalische Balance.
Dieses facettenreiche Programm wird von Lea Maria Löffler (Harfe), Julia Smirnova (Violine) und Konstantin Manaev (Violoncello) interpretiert – drei herausragenden Musiker:innen, die mit ihrer Virtuosität und ihrem Gespür für Klangfarben das Publikum auf eine faszinierende musikalische Reise mitnehmen.
Freitag, 4. Juli, 20 Uhr:
„Von Münster in die Welt – Musik und Geschichten der Rombergs“
Beginn
20 Uhr
Veranstaltungsort
Schloss Erbdrostenhof, Münster
Eintritt
27 €, ermässigt 22 €
Künstler:innen
Julia Smirnova – Violine
Johannes Fleischmann – Violine
Alexej Fadejew – Viola
Elisabeth Fürniss – Violoncello
Konstantin Manaev – Violoncello
Philipp Scheucher – Klavier
Programm
Bernhard Romberg (1767–1841)
Sonate für zwei Violoncelli Nr. 1 op. 43
Allegro, poco moderato
Andantino
Allegretto
Die Rombergs – Zwei Virtuosen und die Kulturszene Münsters um 1800
Dialogische Lesung von und mit dem Literaturprofessor Walter Gödden und dem Schauspieler Carsten Bender. Das florierende Musikleben der Stadt Münster bot die Voraussetzungen für die spätere internationale Karriere von Andreas und Bernhard Romberg. Doch die beiden hatten auch mit widrigen Begleitumständen zu kämpfen. Finanzielle Engpässe und vor allem wechselhafte politische Verhältnisse standen der Ausübung ihrer Kunst entgegen.
Bernhard Romberg (1767–1841) / Andreas Romberg (1767–1821)
„Duo Concertant“ für Violine und Violoncello
Poco Adagio, Allegro assai
Andante con variazioni
Johanna Doderer (1969*)
„Break on through“ für Violoncello und Klavier DWV 95 (2015)
Franz Schubert (1797-1828)
Notturno in Es-Dur D 897 für Violine, Violoncello und Klavier
Andreas Romberg (1767–1821)
Klavierquartett Op. 22
Allegro spirituoso
Larghetto
Allegro
Das Romberg Festival lädt zu einem besonderen Abend ein, der Musik und Geschichte miteinander verbindet: Bernhard und Andreas Romberg, zwei herausragende Musiker und Komponisten ihrer Zeit, prägten nicht nur das europäische Musikleben des frühen 19. Jahrhunderts, sondern trugen auch die musikalische Tradition Münsters in die Welt hinaus.
Die Kammermusikwerke der beiden Rombergs, virtuos und voller Ausdruckskraft, stehen im Mittelpunkt dieses Programms. Den Auftakt macht die Sonate für zwei Violoncelli Nr. 1 op. 43 von Bernhard Romberg, ein Werk, das die tiefe klangliche Verschmelzung zweier Celli eindrucksvoll zur Geltung bringt. Auch das „Duo Concertant“ für Violine und Violoncello, eine Zusammenarbeit der beiden Brüder, vereint Romantisches Empfinden mit spielerischer Brillanz.
Doch wie gestaltete sich das Musikleben in Münster um 1800? Welche Hürden mussten die Rombergs auf ihrem Weg zur internationalen Karriere überwinden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der dialogischen Lesung mit Professor Walter Gödden und Carsten Bender, die faszinierende Einblicke in das kulturelle Umfeld der Rombergs geben und das Publikum in die damalige Zeit entführen.
Den Kontrast zu den historischen Werken der Rombergs setzt Johanna Doderer mit ihrer zeitgenössischen Komposition „Break on through“ für Violoncello und Klavier – ein Werk, das kraftvolle Expressivität mit modernen Klangwelten verbindet.
Mit Franz Schuberts „Notturno“ in Es-Dur D 897 betritt das Konzert eine lyrische, fast traumverlorene Sphäre. Die zarten Melodielinien und die harmonische Tiefe des Trios für Violine, Violoncello und Klavier entfalten eine Atmosphäre von schwebender Schönheit.
Den festlichen Abschluss bildet das Klavierquartett op. 22 von Andreas Romberg. Mit feuriger Energie, lyrischen Mittelsätzen und virtuosen Passagen zeigt dieses Werk die kompositorische Meisterschaft des Musikers und erinnert an die Eleganz und den Geist seiner Zeit.
Dieses Konzert bringt einige der renommiertesten Musikerinnen und Musiker der internationalen Kammermusikszene zusammen: Julia Smirnova (Violine), Johannes Fleischmann (Violine), Alexej Fadejew (Viola), Elisabeth Fürniss (Violoncello), Konstantin Manaev (Violoncello) und Philipp Scheucher (Klavier). Gemeinsam lassen sie das reiche musikalische Erbe der Rombergs lebendig werden und schlagen gleichzeitig eine Brücke zur Gegenwart.
Samstag, 5. Juli, 17 Uhr:
TEIL 1: „Von Westfalen nach Wien“
Beginn
17 Uhr
Veranstaltungsort
Annenhalle, Herrenhaus Harkotten
Eintritt
Für alle Veranstaltungen an diesem Tag (Teil 1 – 3): 35 € im VVK, 40 € an der Abendkasse
Künstler:innen
Victoria Saldarini – Violoncello
Reinhard Latzko – Violoncello
Konstantin Manaev – Violoncello
Philipp Scheucher – Klavier
Programm
Bernhard Romberg (1767–1841)
Divertimento über österreichische Lieder
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Cellosonate Nr. 5 in C-Dur, Op. 102 Nr.1
David Popper (1843–1913)
Requiem für 3 Violoncelli und Klavier, Op. 66
Im Gedenken an Prof. Matias de Oliveira Pinto (14.07.1960 – † 04.02.2025)
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Cellosonate Nr. 3 in A-Dur, Op. 69
Johanna Doderer (1969*)
Auftragswerk des Romberg Festival für drei Violoncelli und Klavier, Uhraufführung
„Von Westfalen nach Wien“ – ein Konzert, das die künstlerische Verbindung zwischen zwei bedeutenden Musikzentren des 18. und 19. Jahrhunderts nachzeichnet. Bernhard Romberg, einer der bedeutendsten Cellisten seiner Zeit, begann seine musikalische Laufbahn in Westfalen, bevor ihn seine Karriere an die führenden Höfe Europas führte – darunter auch nach Wien, wo er mit Ludwig van Beethoven in engem künstlerischen Austausch stand.
Den Auftakt macht Rombergs „Divertimento über österreichische Lieder“, ein Werk, das traditionelle Melodien mit raffinierter Virtuosität verbindet und zugleich einen humorvollen Blick auf die Wiener Musiktradition wirft.
Mit der Cellosonate Nr. 5 in C-Dur, Op. 102 Nr. 1 von Ludwig van Beethoven folgt ein Werk, das den Wandel vom klassischen Stil zur musikalischen Romantik verkörpert. Beethoven entfaltet hier eine freie, fast improvisatorische Struktur, die sowohl kraftvolle als auch lyrische Elemente vereint.
Nach der Pause steht mit David Poppers „Requiem für drei Violoncelli und Klavier“ ein ergreifendes Werk auf dem Programm. Dieses zutiefst bewegende Stück wird in diesem Konzert im Gedenken an Prof. Matias de Oliveira Pinto (14.07.1960 – † 04.02.2025) gespielt. Der brasilianische Cellist und geschätzte Pädagoge war dem Romberg Festival eng verbunden und sollte ursprünglich selbst bei diesem und weiteren Konzerten auftreten. Dieses musikalische Gedenken ist eine Hommage an sein außergewöhnliches Wirken.
Im Anschluss erklingt eine der wichtigsten Cellosonaten der Musikgeschichte: Beethovens Cellosonate Nr. 3 in A-Dur, Op. 69. Dieses Meisterwerk besticht durch seine gesangliche Schönheit und kühne harmonische Entwicklungen – eine kompositorische Glanzleistung und ein Höhepunkt der Celloliteratur.
Den Abschluss des Konzerts bildet die Uraufführung eines Auftragswerks des Romberg Festivals, komponiert von Johanna Doderer. Die österreichische Komponistin, die 2025 als Composer in Residence beim Festival zu Gast ist, widmet dieses neue Werk dem ungewöhnlichen klanglichen Dialog zwischen drei Violoncelli und Klavier und schlägt damit eine Brücke von der klassischen Tradition in die Moderne.
Mit Victoria Saldarini, Reinhard Latzko, Konstantin Manaev (Violoncello) und Philipp Scheucher (Klavier) bringt dieses Konzert hochkarätige Musikerinnen und Musiker auf die Bühne, die die emotionale Tiefe und die klangliche Vielfalt dieser außergewöhnlichen Werke zum Leben erwecken.
Samstag, 5. Juli, 19.30 Uhr:
TEIL 2: Einblick in die“russische Seele“
Beginn
19.30 Uhr
Veranstaltungsort
Annenhalle, Herrenhaus Harkotten
Eintritt
Für alle Veranstaltungen an diesem Tag (Teil 1 – 3): 35 € im VVK, 40 € an der Abendkasse
Künstler:innen
Konstantin Manaev – Violoncello
Philipp Scheucher – Klavier
Programm
Einblick in die »russische Seele«
Wie Bernhard Romberg im Zarenreich seine zweite Heimat fand –
Reflexion vor dem Hintergrund von Alexander Puschkins »Eugen Onegin«
Vortrag: Walter Gödden
Rezitation: Carsten Bender
Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893)
Arie des Lensky aus der Oper „Eugen Onegin“
(Arrangement für Violoncello und Klavier)
Bernhard Romberg (1767–1841)
„Fantasie“ Souvenir de St. Petersbourg Op. 77 für Violoncello und Klavier
Das zweite Konzert des Abends widmet sich einer faszinierenden Episode in Bernhard Rombergs Leben: seinen Jahren im russischen Zarenreich. Der berühmte Cellovirtuose fand in St. Petersburg eine zweite Heimat und hinterließ in der Musiklandschaft des russischen Hofes tiefe Spuren. Die Veranstaltung verbindet musikalische und literarische Reflexionen: Walter Gödden beleuchtet in einem Vortrag Rombergs Wirken in Russland, während Carsten Bender mit einer Rezitation aus Alexander Puschkins „Eugen Onegin“ die literarische Perspektive jener Zeit öffnet. Puschkin, der als Begründer der modernen russischen Literatur gilt, formte mit „Eugen Onegin“ ein Werk, das wie kaum ein anderes die Vielschichtigkeit der russischen Seele einfängt – zwischen Sehnsucht, Melancholie und leidenschaftlicher Hingabe.
Musikalisch wird dieser Abend durch zwei Werke für Violoncello und Klavier bereichert. Die berühmte Arie des Lensky aus Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“, hier in einer Bearbeitung für Violoncello und Klavier, verleiht der Tragik und Zerrissenheit des jungen Dichters eine neue klangliche Dimension. Den Höhepunkt des Abends bildet Bernhard Rombergs „Fantasie – Souvenir de St. Petersbourg“ Op. 77, eine musikalische Erinnerung an seine Zeit in der russischen Metropole. In diesem virtuosen Werk verschmelzen westliche und russische Einflüsse, wodurch Rombergs besondere Verbindung zum Zarenreich hörbar wird. Mit Konstantin Manaev (Violoncello) und Philipp Scheucher (Klavier) interpretieren zwei herausragende Musiker diese Werke und lassen Rombergs musikalische Erinnerungen an St. Petersburg lebendig werden.
Samstag, 5. Juli, 21 Uhr:
TEIL 3: „Das wandelnde Schloss“
Beginn
21.00 Uhr
Veranstaltungsort
Altane, Herrenhaus Harkotten
Eintritt
Für alle Veranstaltungen an diesem Tag (Teil 1 – 3): 35 € im VVK, 40 € an der Abendkasse
Künstler:innen
Julia Smirnova – Violine
Konstantin Manaev – Violoncello
Philipp Scheucher – Klavier
Carsten Bender – Moderation
Michael Kantrowitch – Lichtinstalation
Programm
Johanna Doderer (1969*)
Klaviertrio Nr. 5, DWV 110
10 musikalische Bilder über das Märchen „Das wandelnde Schloss“
nach dem Animationsfilm des Regisseurs Hayao Miyazaki und nach
der Erzählung von Diana Wynne Jones
Howl
Sophie
Schwarze Gestalten
Der Tanz über den Dächern der Stadt
Die Verwandlung Sophies
Sophies Erwachen
Turnip
The War / Der Krieg
Die Suche / Sophies Rückverwandlung
Die Rückkehr / Tanz über der Stadt
Wenn die Nacht hereinbricht und die Sterne über dem Herrenhaus Harkotten leuchten, beginnt eine musikalische Reise in eine Welt voller Magie, Fantasie und Transformation. Mit ihrem Klaviertrio Nr. 5, DWV 110 entführt die österreichische Komponistin Johanna Doderer das Publikum in die geheimnisvolle Atmosphäre des „Wandelnden Schlosses“ – inspiriert von Hayao Miyazakis berühmtem Animationsfilm und der literarischen Vorlage von Diana Wynne Jones.
In zehn musikalischen Bildern zeichnet Doderer die facettenreiche Geschichte um Howl, Sophie und die magische Welt nach. Jedes Bild spiegelt eine zentrale Szene der Erzählung wider – von der ersten Begegnung mit dem mysteriösen Zauberer Howl über den schwebenden Tanz auf den Dächern bis hin zu Sophies schicksalhafter Verwandlung und ihrer inneren Reise zur Selbstfindung.
Diese eindrucksvolle Klangwelt wird in der stimmungsvollen Kulisse der Schlossterrasse von drei herausragenden Musikern zum Leben erweckt: Julia Smirnova – Violine, Konstantin Manaev – Violoncello und Philipp Scheucher – Klavier.
Begleitet wird das Konzert von Carsten Bender, der zwischen den Sätzen Texte rezitiert, die die Atmosphäre der Geschichte noch intensiver greifbar machen. Die Musik entfaltet sich nicht nur klanglich, sondern wird durch die Lichtinstallation von Michael Kantrowitch visuell erweitert – eine sinnliche Fusion aus Musik, Erzählung und Lichtkunst.
Ein Abend voller Faszination, Emotion und märchenhafter Klangwelten, der die Zuhörer in eine andere Dimension versetzt.